Durch die zunehmende globale Erwärmung, Monokulturen durch Landwirtschaft und den menschlichen Wohnraum verlieren Insekten zunehmend ihren natürlichen Lebensraum. Auch wird die Biodiversität durch Pestizide und chemische Dünger gestört. Wie du mit einem umweltfreundlichen Garten etwas Gutes tun kannst, erfährst du hier.
Umwelt- und Klimaschutz durch naturnahe Gartenarbeit
Wenn du nicht weißt, wo oder wie du mit Umwelt- und Klimaschutz beginnen sollst, ist naturnahe und ökologische Gartenarbeit ein toller erster Schritt. Ob auf dem Balkon, im Schrebergarten oder hinter dem Haus - ein grünes Refugium lässt sich überall errichten.
Tipp #1: Heimische und alte Sorten bevorzugen
Auch wenn exotische Pflanzen ein Hingucker im Garten sind, tragen sie kaum bis gar nichts zum dort herrschenden Ökosystem bei. Wenn du trotzdem ein Liebhaber von besonderen Arten bist, sind alte Sorten empfehlenswert.
Frage dazu in lokalen Gärtnereien oder Baumschulen nach alten Obst- und Gemüsesorten nach. Saatgut für gefärbte oder speziell geformte Kartoffeln und Tomaten sind auch über den Verein zur Erhaltung und Rekultivierung von Nutzpflanzen (kurz VERN e.V.) zu erwerben.
Für begeisterte Gärtner eignen sich solche Besonderheiten hervorragend als Geschenk für den Garten. Außerdem tragen die heimischen Pflanzen einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität bei. Sie sind zudem robuster gegen die klimatischen Bedingungen und gedeihen besser.
Tipp #2: Sparsamer Umgang mit Wasser

Gerade im Sommer musst du eine Sache im Garten viel tun: gießen! Obwohl in vielen Gärten eine Regentonne steht, wird nach wie vor viel mit Leitungswasser gegossen. Das ist auf Dauer sehr teuer und nicht gerade umweltfreundlich.
Mit diesen Tipps kannst du wirklich Wasser in deinem Garten sparen:
- Rasensprenger zur richtigen Zeit benutzen
- Rasen im Sommer nicht zu kurz schneiden: schützt vor dem Austrocknen des Bodens
- Rindenmulch benutzen: behält Nährstoffe und Feuchtigkeit im Boden
- Steingartenpflanzen für sonnige Plätze wählen
- Regenwasser sammeln: in Regentonnen oder Zisternen
- Regelmäßig Boden harcken: reduziert Unkraut und schützt vor dem Austrocknen
- Richtig Gießen: Wasser direkt in den Wurzelbereich geben
- Wahl der Pflanztöpfe: Blähton und glasierte Gefäße für Topfpflanzen im Garten
Bäume oder hohe Sträucher spenden Schatten und schützen zusätzlich vor dem Austrocknen des Bodens. Wenn du außerdem eine hügelige Gartenlandschaft anlegen kannst, helfen die Hügel und Mulden vor dem Austrocknen des Bodens.
Tipp #3: Artenvielfalt im Garten unterstützen
Ausschlaggebend für eine funktionierende Biodiversität im Garten ist das Zusammenspiel aus Insekten und Pflanzen. Damit sich Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und andere Insekten in deinem Garten wohlfühlen, braucht es eine entsprechende Bepflanzung.
Da die meisten Zierpflanzen zwar hübsch aussehen, aber kaum Nahrung für Nützlinge bieten, ist es wichtig, die richtigen Pflanzen zu kaufen. Versuche eine natürliche Symbiose aus Blumen, Büschen und Obstbäumen zu schaffen, um eine große Vielfalt herzustellen.
Finden die Insekten in deinem Garten Lebensraum, Nahrungsquellen und Unterschlupf, können sie sich ungestört an die Arbeit machen. Das wiederum stärkt den Eigenschutz vor Schädlingen. Dank passenden Insektenhotels entsteht zusätzlich ein wichtiger Raum für Rückzug und Aufzucht von Nachkommen.
Tipp #4: Nachhaltige Materialien verwenden
Auch wenn Plastik aufgrund seines geringen Gewichts und leichter Pflege ein beliebtes Material ist, setzt es der Umwelt auf Dauer zu. Mikroplastik gelangt in den Boden und stört oder vernichtet dort wichtige Organismen.
Investiere also lieber in hochwertiges Werkzeug und nachhaltige Materialien für die Gartenarbeit. Harken und Beetbegrenzung aus Eisen und Holz sind nicht nur robust, sondern auch witterungsbeständig und langlebig. Für Gartenschürzen und Handschuhe eignet sich Leder oder Denim hervorragend als Stoff.
Tipp #5: Natürlich düngen statt chemischer Pestizide
Chemische Pestizide sind weit verbreitete Helfer im Garten, wobei die Auswirkungen auf die Biodiversität verheerend sind. Es werden dabei nämlich nicht nur die Schädlinge abgewehrt, sondern oft leiden auch fleißige Insekten darunter. Zusätzlich gelangt das Gift in den Boden, wo es die Larven und Eier von Nützlingen tötet.
Mit Mulch, Zeigen, Gras oder Laub kannst du den Boden im Garten einfach mit Nährstoffen versorgen. Mit einem eigenen Komposthaufen stellst du biologischen Dünger selbst her, den du für deine Pflanzen verwenden kannst. Hornspäne wirken zusätzlich als praktische Langzeitdünger.
Tipp #6: Lichtverschmutzung reduzieren
Schließlich sind die Auswirkungen von Licht auf die Umwelt nicht zu unterschätzen. Wenn du einen Schwerpunkt auf nachhaltiges Gärtnern legen willst, solltest du auf eine durchgehende Beleuchtung verzichten und sparsame LED-Leuchten verwenden.
Viele Insekten sind von der Beleuchtung in der Nacht irritiert oder werden vom Licht angezogen. Oft umkreisen sie den Lampenschein dann so lange, bis sie vor Erschöpfung sterben. Achte also darauf, Lichterketten und Lampions sparsam zu verwenden und nach Möglichkeit mit Solarstrom zu betreiben.