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Mit dem eigenen Garten zum Bienenschutz beitragen

Die vereinten Nationen haben am 20.05.2019 den World Bee Day ausgerufen, um damit die allgemeine Wahrnehmung für den Rückgang des Insektenbestandes zu schärfen. Auch hier im Blog wurde bereits über die Notwendigkeit des Schutzes von Bienen aus ökologischen Gesichtspunkten berichtet.

 

In gewisser Hinsicht kann auf politische Maßnahmen nicht verzichtet werden: Neonicotinoide stehen seit Jahren in der Kritik, für das Bienen- und Insektensterben mitverantwortlich zu sein, das unter anderem in Europa und den USA registriert wird. Das legt eine aktuelle Studie der EFSA erneut nahe. Ohne ein Verbot solcher und anderer schädlicher Stoffe kann langfristig selbstverständlich nur wenig zum Schutz der Insekten erreicht werden. Verantwortung einfach nur an „dafür zuständige Stellen“ abzugeben, kann andererseits aber auch nicht die richtige Lösung sein – das ist klar. Wie kann also jeder Einzelne dazu beitragen?

Verschiedene Ansätze der Unterstützung von Bienen

Jeder kann durch sein eigenes Verhalten zum Bienenschutz beitragen und davon auch noch selbst profitieren. Naheliegenderweise trägt der Kauf von Honig aus verantwortungsvoller, lokaler Bienenhaltung dazu bei, dass Bienenpopulationen geschützt und dort eingesetzt werden, wo ihre Bestäubungsleistung benötigt wird. Auch der vermehrte Kauf von biologischen Produkten kann als Beitrag dazu gesehen werden, den Einsatz von Insektiziden zu reduzieren, die für Bienen schädlich sind. Heute soll ein weiterer Weg zum Schutz von Bienen vorgestellt werden: der bienenfreundliche Garten.

Bienen bei der Gartengestaltung mitberücksichtigen

Bei der Gartengestaltung geht es in diesem Sinne nicht unbedingt darum, Zugeständnisse zugunsten der Bienen zu machen. Natürlich hilft es, wenn man sich an den Anblick von Löwenzahn gewöhnt, da das vermeintliche Unkraut Bienen durch seine nektarreichen Blüten anlockt und ernährt. Wer Insekten bei der Umsetzung seiner Gartenideen mit einplant, profitiert aber vielmehr auch selbst von blütenreichen Beeten und einer reichen Obst- und Gemüseernte. Bienen bewerkstelligen die Bestäubung von rund 80% der vom Menschen kultivierten Nutzpflanzen – so auch von solchen, die man im heimischen Garten anpflanzen kann. 

Welche Bäume und Pflanzen Bienen besonders mögen

Apfelbaum

Grundsätzlich sind heimische Pflanzen den mit unserem Klima kompatiblen Exoten vorzuziehen, da Bienen sich an die heimische Flora angepasst haben. Auch ist es von Vorteil, Wildformen anzupflanzen. Zu den bienenfreundlichen Bäumen zählen zum Beispiel Apfelbäume – selbst der Zierapfel lockt und versorgt die kleinen Helfer. Aber auch von (Süß‑)Kirsche, Birne, Edelkastanie oder Pflaume profitieren Mensch und Biene gleichermaßen. Auch die Linde wird, ohne Obst zu produzieren, gerne von Insekten angesteuert und trägt damit zur Stärkung des Bestandes bei. Man sieht, bienenfreundliche Gartengestaltung bedeutet gelebte Synergie und nicht Kompromiss.

 

Eine umfangreiche Liste bienenfreundlicher Pflanzen inklusive Zusatzinformationen zu Wachstumsvoraussetzungen, Blütezeiträumen und weiteren wichtigen Parametern findet man in einem Dokument des BMEL (Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft). Darunter sind bekannte Zierpflanzen, wie der Efeu, die Dahlie oder die Gartenringelblume. Doch auch früchtetragende Büsche finden sich in der Liste, wie die Brombeere oder Himbeere.

Bei der Gartenarbeit auch die Bedürfnisse der Insekten berücksichtigen

Wer einen Teil der Wiese nicht mäht, sondern kleine Inseln mit hohem Gras und Wildblumen stehen lässt, schafft nicht nur Hingucker im eigenen Garten, sondern auch Bereiche, in denen sich Insekten besonders wohl fühlen. Es empfiehlt sich auch einen Teil des angebauten Gemüses, wie Broccoli oder Blumenkohl, nicht zu ernten, sondern bis zur Blüte reifen zu lassen. Das dient wiederum nicht allein den Bienen, sondern führt auch dazu, dass man eigene Samen für die Aussaat im nächsten Jahr sammeln kann.

 

Mit diesen Tipps könnt ihr nicht nur den Bienen helfen, sondern auch euren Garten in eine Richtung lenken, in der ihr selbst viel Freude an Blüten und Obst haben werdet. Ihr seht also, es lohnt sich für alle!