Rund 10.000 Tonnen Plastikmüll soll es ab 2022 jährlich aus den Ozeanen fischen: Das Spezialschiff "Manta" der Organisation The Sea Cleaners. Aber wie genau soll das funktionieren? Sicher nicht mit einem einfachen Fischernetz an Bord. Das Schiff mit der innovativen Technologie ist ein Wunderwerk gegen die Verschmutzung der Weltmeere - finanziell unterstützt wird das Projekt von der Allianz Global Investors, kurz: Allianz GI.
Hier erfahrt ihr, was möglich ist, wenn sich nachhaltige Ideen mit großen Geldgebern zusammenschließen!
Plastikmüll im Meer - wie kommt es eigentlich dazu?
Wenn der Umgang mit Plastik sich nicht bald grundlegend ändert, haben wir in 30 Jahren mehr Müll als Fische im Meer. Dabei ist es nicht so, dass Plastiktüten und Einwegbecher ins Wasser geworfen werden und dann irgendwann im Ozean landen. Das geschieht auch, aber am Meisten sind es fast reiskornkleine Plastikschnipsel, die aus Müllverbrennungsanlagen, täglichen Gebrauch und unsachgemäße Entsorgung über Flüsse und Winde ins Meer gelangen. Dort schließen sie sich oft zu "schwimmenden Inseln" aneinander, große Teile davon liegen unterhalb der Wasseroberfläche. Allein im Pazifik gibt es ein Müllgebiet, das fast so groß ist wie ganz Mitteleuropa.
Abgesehen von den Schadstoffen, die bei der Zersetzung von Plastik entstehen, fressen die Meerestiere die Plastikteilchen - in manchen Regionen hat jeder dritte Fisch hat Plastik im Bauch! Dadurch sterben die Fische, oder, wenn sie vorher gefangen werden, gelangen die Plastikteilchen wieder auf unseren Teller, wenn wir den gefangenen Fisch essen.
Die Manta - das Spezialschiff
Bis das Schiff 2022 seinen Auftrag des Müllsammelns erfüllen kann, müssen die einzelnen Bauteile erst zu dem revolutionären Seeschiff entwickelt und zusammengefügt werden. Sobald es fertig ist, wird es etwa 70 Meter lang, 49 Meter breit und 61 Meter hoch sein - angetrieben wird es natürlich umweltschonend und nachhaltig durch zwei Windturbinen, Sonnenkollektoren und eine schiffseigene Müllverbrennungsanlage.
Die Manta wird wendig sein und obendrein schnell, da sie bei neu entdeckten Verschmutzungen rasch zum Einsatzort kommen soll. Das Boot ist wie ein Katamaran aufgebaut, zwischen den Rümpfen fließt also das Wasser hindurch.
Die Aufgabe der Manta
Damit neben der Müllbeseitigung auch Daten gesammelt werden können, muss eine Menge Ausrüstung an Bord. Das Schiff hat automatisierte Takellagen, das bedeutet, dass die Segel automatisch gesetzt und gedreht werden können - so ist es möglich, die Windkraft voll auszuschöpfen. Falls es windstill ist, steht ein Propeller bereit, um die Manta in Fahrt zu bringen.
Das Schiff verfügt über ein großes wissenschaftliches Labor, hier werden Daten über Vorgänge in den Ozeanen gesammelt und analysiert. Auf der Manta gibt es auch zwei große Kräne, denn nicht alles, was als Müll im Meer schwimmt, kann mit einem Sammelnetz gefangen werden. Manchmal verlieren Frachtschiffe ganze Container, die müssen dann von der Manta mit den Kränen an Bord gebracht werden.
Wie sammelt die Manta den Müll ein?
Zunächst fährt das Schiff in verschmutztes Gewässer. Die Sammelstellen zwischen den Rümpfen treiben den Müll zusammen und hieven ihn an Bord. Dort wird er von der Besatzung der Manta sortiert und getrennt. Organische Stoffe kommen zurück ins Meer, giftige Stoffe werden extra gelagert, einfacher Müll wird für die Energiegewinnung an Bord verbrannt, das dazu verwendete Verfahren heißt katalytische Depolymerisation. Der größte Teil jedoch wird gepresst, damit er weniger Platz wegnimmt, und im Schiff gelagert. 600 Kubikmeter Lagerplatz stehen dafür zur Verfügung. Beim nächsten Landgang wird der Müll dann zu Weiterverwertungsanlagen gebracht.
The Sea Cleaners - eine Mission für den Planeten Erde
Die Organisation, gegründet von Yvan Bourgnon, dem Extremsegler aus der französischen Schweiz, hat eine große Vision: sie will den Ozean retten. Dafür muss das Problembewusstsein geschärft werden, damit die Menschen, jeder für sich allein, einen Beitrag leisten. Der Plastikmüll muss aus den Meeren gefischt werden, damit die Artenvielfalt in den Ozeanen erhalten bleibt und unsere Gesundheit geschützt wird. The Sea Cleaners entwickelten dafür das Spezialschiff Manta.
Allianz GI - die Vermögungsverwaltung mit Plastic-Free-Tuesday
Die Kapitalverwaltungsgesellschaft Allianz GI hat eine fünfjährige Partnerschaft mit den Sea Cleaners vereinbart. Die Allianz GI hat schon seit langer Zeit die Säuberung der Meere zum Anliegen - die Mitarbeiter an vielen Standorten beteiligen sich an Strandreinigungsaktionen und verzichten am Plastic-Free-Tuesday so weit wie möglich auf Plastikgegenstände an ihrem Arbeitsplatz. Die Gesellschaft verwaltet das Geld ihrer Kunden mit dem Ansatz, nachhaltig und aktiv mit den Finanzen umzugehen - das bedeutet eben auch, in Projekte zu investieren, die erst kommenden Generationen von Nutzen sein werden.
