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Eigenes Gemüse im Garten – Tipps und Tricks für Selbstversorger

Salat im Hochbeet

Eigenes Gemüse anzubauen und zu ernten bringt viele Vorteile mit sich. Kurz gesagt: man weiß, wo es herkommt, man weißt was man hat! Mit selbst angebauten Gemüsepflanzen kannst du dir sicher sein, dass keine chemischen Düngemittel oder sonstige künstliche Zusätze verwendet werden, um den Wachstumsprozess beschleunigen.

 

Im eigenen Garten kannst du an der frischen Luft arbeiten und beobachten, wie nach und nach die kleinen Pflänzchen in die Höhe gehen und leckeres und gesundes Gemüse entsteht. Zusammen mit der Familie macht das Ganze auch noch Spaß. Und was gibt es Schöneres, als einen Salat zuzubereiten mit Gemüse aus dem eigenen Garten?

 

Ein Nutzgarten bringt auch für die Umwelt viele Vorteile mit sich. Der Plastikmüll, auf den man in vielen Supermärkten beim Kauf von Gemüse nicht drumherum kommt, wird gespart. Hohe Transportwege vom Großhändler bis zum Supermarkt fallen weg.

Mit unseren Tipps und Tricks kannst du ganz einfach und nachhaltig dein eigenes Gemüse im Garten anbauen.

1. Welches Gemüse wann anbauen? Ein Pflanzkalender hilft

Im Supermarkt gibt es eine große Auswahl an Gemüsesorten, auch welche, die saisonbedingt noch nicht wachsen oder geerntet

werden. Mit dem Anbau von eigenen Gemüse lernst du die Nahrungsmittel besser kennen und entwickelst ein Gefühl dafür, wann

welches Gemüse angebaut und geerntet werden kann. Du trägst zu einem umweltfreundlicheren Verhalten bei, denn Gemüse,

was es außerhalb der jeweiligen Erntezeit zu kaufen gibt, unterliegt oft langen Transportwegen oder wurde unter Umständen

sogar künstlich hochgezüchtet.

 

Mit einem Pflanzkalender hast du immer im Überblick, wann die Aussaat der Pflanzen und die Ernte jeweils ansteht. So kannst du

nach Plan dein eigenes Gemüse anbauen, ernten und nach Lust und Laune servieren.

 

Übrigens: Was für Gemüse gilt, kann für Kräuter und Obstsorten nicht falsch sein. Auch für diese Pflanzen gibt es Kalender, wo

vermerkt ist, wann die Aussaat und Erntezeit gekommen ist.

2. Der richtige Standort

Eine weitere wichtige Frage, die zu Beginn gestellt werden sollte, ist die Frage des richtigen Standorts. Viele Gemüsepflanzen

bevorzugen ein schönes sonniges Plätzchen. Die Sonne erfüllt gleich mehrere Vorteile. Mit viel Licht können die Gemüsepflanzen

prächtig gedeihen und ihr Aroma voll und ganz entfalten.

3. Mischkultur für gesunde Pflanzen

Möchtest du mehrere Gemüsesorten im Garten anbauen, so ist eine Mischkultur eine sehr gute Lösung. Diese kannst du sowohl

im normalen Gartenbeet als auch im Hochbeet anlegen. Passende Pflanzen in einem Beet profitieren voneinander, was zum

Beispiel den Wachstumsprozess betrifft.

 

Es gibt mehrere Möglichkeiten einzelne Gemüsesorten nebeneinander anzupflanzen. Wichtig ist, dass sie unterschiedlichen

Pflanzenfamilien angehören. Sonst kann es passieren, dass die Pflanzen sich gegenseitig ihre Nährstoffe entziehen und eine

oder beide Sorten krank werden und keine Ernte tragen.

 

Die Vorteile von Mischkulturen liegen klar auf der Hand. Da Pflanzen nebeneinandergesetzt werden, die unterschiedliche

Ansprüche haben, steigt der Ertrag deutlich. Kleine Flächen können optimal genutzt werden, ohne dass Sorge besteht, dass die

ein oder andere Pflanze nicht genügend Nährstoffe bekommt. Auch wird die Anfälligkeit für Schädlinge verringert. Du musst

nicht zur chemischen Keule greifen, was ökologisch betrachtet eh keine gute Idee. Auch die Bodenaktivität wird verbessert. So

kannst du nachhaltig und auf natürliche Art und Weise die Bodenfruchtbarkeit erhöhen.

4. Dünger selbst machen → Kompost

Chemische Dünger sollten in keinem Garten verwendet werden. Es spricht auch nichts dafür. Sie sind teuer und schaden auf

Dauer dem Boden und den Pflanzen. Prinzipiell ist es also sinnvoll einen Dünger selbst herzustellen oder Reste vom

Komposthaufen zu verwenden, mit eigenen Bioabfällen. Dafür eignen sich zum Beispiel normaler Rasenschnitt, Laub, zerkleinerte

Sträucher oder Äpfel. Auch Zwiebel- und Bananenschalen können verwendet werden.

 

Bei Gemüsepflanzen ist das leider nicht so einfach. Die meisten Pflanzen vertragen nur im Wasser gelöste Stoffe. Das heißt die

Reste vom Kompost müssen erst vollständig zersetzt werden, bis sie ihre Funktion als Dünger entfalten können. Eine Düngung ist

also möglich, dauert aber. Trotzdem ist das Ganze besser als ein mineralischer Dünger.

 

Eine weitere Möglichkeit der Düngung ist Brennsesseljauche. Damit können beispielsweise Tomaten, Gurken, Zucchini oder

Paprika gedüngt werden.

5. Gemüse richtig bewässern?

Auch beim Bewässern der Gemüsepflanzen wird der Umweltschutz nicht außer Acht gelassen. Um Wasser zu sparen, kannst du

ganz einfach Regenwasser nutzen. Eine große Regentonne reicht und schon hast du die Möglichkeit nach einem regnerischen

Tag die Pflanzen nachhaltig zu bewässern. In größeren Gärten ist es sogar praktisch mehrere Regentonnen aufzustellen und das

Wasser zu sammeln. Es gibt auch ganze Becken, die sich aufstellen lassen. Gerade wer große Beetanlagen hat, sollte sich über

die verschiedenen Möglichkeiten informieren. Regenwasser ist für Gemüsepflanzen sehr empfehlenswert. Es ist kalkfrei und man

spart zudem eine Menge Geld.

Und zum Schluss: Gemüsepflanzen für Anfänger

Stehst du noch in den Anfängen als Hobbygärtner und bist am Überlegen, ob du schon in der Lage bist eigenes Gemüse

anzubauen? Kein Problem. Es gibt eine Menge Sorten, die auch für Anfänger bestens geeignet sind. Wir stellen dir 3 Beispiele vor.

 

Radieschen

Radieschen haben wenig Ansprüche und sind sehr gut für Anfänger geeignet. Sie wachsen sehr schnell, schon nach 4 – 6 Wochen

nach Aussaat können die ersten Radieschen geerntet werden. Die Pflanzen mögen einen sonnigen – halbschattigen Platz. Wichtig

ist, dass du die Pflanzen gleichmäßig feucht hältst, so hält sich die Schärfe in Grenzen. Im Mischbeet passen Radieschen sehr gut zu Möhre, Kopfsalat oder Kohl.

 

Salat

Salate gibt es in vielen verschiedenen Sorten. Auch bei diesem Gemüse ist der Anbau unkompliziert. Beim Pflanzen gibt es nur zu

beachten, dass er ein sogenannter Lichtkeimer ist. Beim Aussäen dürfen die Samen nicht mit Erde bedeckt werden. Auch hier

sollte die Erde schön feucht gehalten werden. Salate passen sehr gut zu Bohnen, Erbsen, Fenchel und Gurken.

 

Mangold

Mangold sticht mit seinen kräftigen rot-gelben Stielen hervor. Diese unkomplizierte Gemüseart lässt sich nach etwa 8 bis 10

Wochen nach der Aussaat ernten. Mangold ist eine sehr widerstandsfähige Pflanze, die sowohl niedrige Temperaturen als auch

Hitze gut wegsteckt. Das Gemüse ist nicht so anfällig für Schädlinge und benötigt einen sonnigen – schattigen Standort. Mangold kann im Mischbeet mit Roter Beete, Zwiebeln, Bohnen und Brokkoli gesetzt werden.