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Die Kraft der Natur für Gärtnerei und Ackerbau nutzen

Garten Hecke Herz

Für Garten, Park und Agrarflächen bietet der Handel jede Menge Düngemittel, Spezialerde oder Schädlingsbekämpfer an. Doch jede Zugabe künstlicher – vermeintlicher – Hilfsmittel stört das natürliche Gleichgewicht in kleinen Ökosystemen. Inzwischen entdecken Weinbauern, Hobbygärtner und Landwirte neu, was die alten Bauern vor Jahrhunderten bereits für reiche Ernte und gesunde Erträge beachteten. 

Wilde Gärten liefern gesündere Pflanzen

Monokulturen zeigen in Zeiten des Klimawandels ihre Anfälligkeit für ungünstiges Wetter und Schädlinge. Durch eine Mischbepflanzung stärken sich die Pflanzennachbarn gegenseitig, halten Schädlinge fern und teilen sich Nährstoffe. Die Agrarwirte brauchen weniger Maschinen für die Pflanzenpflege, weniger Dünger durch weniger Nährstoffverlust im Boden und freuen sich über eine wohl gediehene Ernte. Werden Partnerpflanzen mit genügend Platz für jede Sorte ausgebracht, halten sie sich gegenseitig Unkraut und Nährstoffräuber fern.

Insektenfreundliche Gärten und Felder sparen Geld

Die Bestäubung vieler Nutzpflanzen von Menschenhand ist eine zeitaufwändige und im Großanbau kostenintensive Prozedur. Doch nicht jede Gartenpflanze lockt mit ihrer Blüte die richtigen Insekten an. Ersatzweise können Randblüher als Bienenweide diesen Part übernehmen. Die spätere Ausbeute an reifen Früchten ist das bisschen mehr Gartenfläche für Lavendel, Hibiskus oder Berberitze wert.

Menschlicher Eingriff durch natürliche Fruchtfolgen überflüssig

Nutzhanf mit kaum nachweisbarem THC-Gehalt wird heute wieder verstärkt für die Gewinnung von CBD Öl 30 % und Textilfasern angebaut. Die Natur selbst reguliert während der Wachstumszeit die Versorgung der Ackerpflanze. Hanf wächst so schnell, dass lichthungrige Unkräuter nicht mit chemischen Keulen bekämpft werden müssen. Seine Wurzeln holen sich Nährstoffe tief aus der Erde, weshalb er sich gut als Nachfolgefrucht zur Erholung höher liegender Bodenschichten eignet. Schließlich blüht er erst im Hochsommer, wenn andere Bienenweiden längst welken. Damit überbrückt er für Insekten karge Nektarzeiten. Später bleichen Wasser und Sonnenlicht die Fasern für die Textilherstellung, ganz ohne chemische Bleichmittel.

Wasserverbrauch insgesamt gering halten

Ein paar Meter Kupferband kaufen und schon ist der Garten sicher? Diese Idee ist leider in der Realität nicht immer so erfolgreich wie gedacht. Zwar wirkt Kupfer toxisch auf Schnecken, aber ein Salatbeet bleibt trotzdem eine Verlockung, die erreicht werden kann, wenn das Kupfer oxidiert ist oder nicht hoch genug ist. Das Kupferband ist daher für Hochbeete zu empfehlen, aber am Boden sind ihm Grenzen gesetzt. Ein Schneckenzaun aus Drahtgeflecht ist ebenfalls eine Methode, die im Do-it-yourself Bereich durchaus reizvoll wirkt. Hier ist zu beachten, dass ihn kleine Schnecken durchaus passieren können und nach geraumer Zeit Lücken kaum zu vermeiden sind. Aus diesem Grund eignen sich Schneckenzäune aus Metall und Kunststoff am besten. Sie haben das Design, das Schnecken auf mehr als eine Art und Weise abhält und zugleich sind sie robust und halten länger als nur eine Saison.

Vorhandene Ressourcen im Kreislauf besser nutzen

In der Natur besteht ein sinnvoller Kreislauf aus Werden und Vergehen. Welke Pflanzen sind Nährstoffe für junges Gemüse. Das entwickelt teilweise Wurzelsymbiosen mit Mikroorganismen, die von Herbst bis Frühjahr ausgemergelte Beeterde wieder anreichern. Fäulnis wird von Bakterien bekämpft, übrige Pflanzenreste von Kleinlebewesen aufgefressen. Die wiederum ergänzen die Nahrungskette von unten nach oben. Testbiotope ohne menschlichen Eingriff beweisen: Wären wir nur geduldiger mit der Natur und allen Umständen, bestünde weltweit eine Balance, die sich selbst organisiert und im gesunden Miteinander erhält.

Fazit

Jeder Eingriff in die Natur muss mit menschlichem Zutun behoben werden. Gleichzeitig verändern wir dadurch natürliches Gleichgewicht immer stärker, bis eine Regeneration nicht mehr möglich ist. Durch sorgfältigen Pflanzenbau, energiesparende Viehhaltung und insgesamt sparsameren Umgang mit Ressourcen könnten sich natürliche Gleichgewichte langfristig von selbst wieder einpegeln.